Das schöne an der Weihnachtszeit ist doch ihre Begrenztheit. Auch auf dieses Projekt aus 2009 hatten wir uns nur eingelassen, da es dieses absehbares Ende hatte. Man könnte sogar behaupten, die Adventszeit ist ein inzwischen globales Experiment an sich: künstliches Setting, zeitliche Begrenzung mit Fazit/ Auswertung unterm Weihnachtsbaum. Jeder, der sich auf die Weihnachtsbräuche einlässt, betreibt quasi Geschenkforschung. Wir haben in diesem Blog die Motivationen gesucht, warum Produkte zu Geschenken werden. Ein Fazit.
Unser Weg durch die Produktlandschaften war natürlich eher belustigend, die Auswahl der Geschenke ihrer Absurdität geschuldet. Es ging hier nicht um Repräsentativität, sondern um Symptome. Trotzdem haben wir uns in dieser Herangehensweise intensiv mit den möglichen Gründen für das jeweilige Geschenk beschäftigt. Das Abfallprodukt für dieses Fazit ist also eine Deklination, denn die Geste des Schenkens kennt gewisse Variationen. Eine Geste meint hier, das mit dem Geschenk mehr kommuniziert wird, das es über den finanziellen Gegenwert hinaus geht.
es gibt...
I. die pure Geste, den Gruß, Wünsche ohne finanziellen Wert.
II. den Versuch, neu zu inspirieren, dem Beschenkten durch ein Objekt Neuland zu eröffnen.
III. Accessoire- und Dekorgeschenke, die die bestehende Lebenswelt des Beschenkten aufwerten oder neu bestätigen.
IV. Humor- und Belustigungsartikel, die sich meist im gelungenen Moment der Geschenkübergabe erschöpfen.
V. den Ausnahmeluxus, den sich der Beschenkte selbst vielleicht nicht leisten würde.
VI. Weiterverschenk- und Charity-Geschenke.
VII. Romantik- und Verschwende-Geschenke, von Zeitaufwand z.B. beim Basteln bis Grundstück auf dem Mond.
VIII. Geschenke mit reinem Nutzwert für erhöhten Komfort im Alltag.
Des Weiteren gibt es natürlich das Maß des Aufwands allgemein - ob Preis, intellektuelle Investition, Recherche an sich oder Arbeit - und das Maß der Überraschung. Überhaupt ist ein Geschenk immer auch der Versuch eines Coups. Hier kann man auch immer beweisen, wie gut man einen Menschen kennt. Auch dieses ist Teil eines Geschenks und vielleicht eines der schönsten, da es das Interesse an einer Person bedeutet. Hier wird Weihnachten für mich persönlich ein familiärer Moment.
Soviel von mir,
es grüßt: Felipe Gonzo.
Dienstag, 10. Januar 2012
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen