Einfach mal angenommen, es gäbe einen christlichen Gott. Er ist überall und weiß, dass ihm inzwischen die Menschen durch die verschiedensten Religionen und Sekten oder agnostisch versuchen zu dienen. Doch er/sie ist nur eine Marke unter vielen und dazu auch noch seit der Moderne mit scheiternden Brand-Managern gestraft. Die Themen Religion vs. Beliebigkeit, Rituale vs. Exzess, Moral vs. Vernunft wurden zwar kommuniziert, führen aber auf dem Markt der Images nicht mehr zu der Abgrenzung und Erkennbarkeit, die sich ein Gott wünscht.
Man versucht diesem Problem durch Übernahmen (Piusbrüder, Anglikaner), riesigen Medienereignissen mit exklusiver Werbung (Weltjugendtag, Massenspektakel in verschiedenen Ländern) und intellektuelle Abgrenzungen (Moslems, Juden, Homosexuelle) entgegenzuwirken... doch man merkt, dass sich Gott strategisch neu aufstellen muss! Er braucht wieder einen zeitgenössischen Aspekt, der ihn einzigartig macht: den Zufall!
Folgender Würfel ist vielleicht ein erstes Symptom dieser Neuaufstellung. Kleine Kinder erfahren, dass es ihre Körperkraft ist, die betet. Wahrscheinlichkeiten bestimmen die Inhalte. Menschen sind nur das Medium eines zufälligen Gottes, der durch sie hindurch das Schicksal sprechen lässt. Unwidersprechlich sicher. Und jeder Zufall wird ein Zeichen!
Mal schauen, ob sich die göttliche Marketingabteilung mit dieser Idee durchsetzen kann. Die Zielgruppe (kleine Kinder) stimmt auf jeden Fall schonmal. Ist nur noch die Frage, ob es bereits ein Patent auf Gebetsmühlen gibt.
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Dienstag, 22. Dezember 2009
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2 Kommentare:
Hm, wie ist denn dann bitte in diesem Kontext das Einstein-Zitat "Gott würfelt nicht" zu verstehen?
Hast wohl recht. Wäre ein PR-Desaster.. allein schon wegen der Buddhisten.
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